Heute Morgen ist es zu 100% bedeckt. Das Frühstück geniessen wir mit Blick aufs Meer.
Da wir noch 5 Postkarten haben, 4 bereits geschrieben, wollen wir auf der Post in Humansdorp Briefmarken kaufen. Schon seit Tagen versuchen wir das. Die Adresse haben wir gegoogelt und osmand+ bringt uns dahin. Vor der Tür lamentiert ein Mann, daß das ein Saftladen wäre den er bezahle und jetzt müsse er in einen Copyshop um seinen Pass zu kopieren. An der Tür steht ein Schild, daß man bei Führerschein- oder Autosteuerangelegenheiten eine Kopie des Passes bräuchte. Wir gehen einzeln durch eine Schleuse und es ist nicht ganz klar wo man sich anstellt. Acht Menschen warten auf Bedienung. Es gibt 5 Schalter, 2 davon besetzt. Hinter den Schaltern sieht man mindestens 2 Kopier-Drucker trohnen und man merkt bald, daß es etwas länger dauern wird. Eine 3. Dame kommt hervor und fragt die in der Schlange stehenden nach ihrem Begehr. Wir werden an Schalternr. 3 verwiesen. Dann trollt sie sich wieder hinter die Schalter, bedient aber niemanden. Mehrere Leute kommen herein, merken, daß sie eine Kopie des Passes brauchen und gehen wieder. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir dran. Die Dame hinter dem Tresen verweist uns an Schalternr.1. Aha, bei ihr gibt es keine Briefmarken. Wir stellen uns an Schalter 1 an und überlegen, ob wir die Postkarten mit nach Deutschland nehmen und dort einwerfen. Machen wir natürlich nicht. Wir beobachten die Arbeitsgeschwindigkeit und freuen uns, daß wir im Urlaub sind. Als wir nach etwa 40 Minuten dran sind schaut sich die Dame die Postkarten erstmal an. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage. Dann tippt sie am Rechner rum, schaut sich die Karten nochmal an …. hmmmm. Tipperei am Rechner und dann meint sie, daß es keine Marken gäbe. Wir sind dem Wahnsinn nahe! Aber es gäbe die Möglichkeit auf Aufklebern etwas auszudrucken und draufzukleben. Die 5.Karte lassen wir erstmal. Sie klebt sorgsam die „Briefmarken*“ auf die Karten und sogar je einen *Par Avion* Aufkleber. Der passt nicht ganz und wird auf die Vorderseite umgeklappt. Sie würde sie dann auch gleich dabehalten und wegschicken. Wir bedanken uns in allerschärfster Form und verlassen das Post Office. Wir sind echt gespannt ob DIE Karten ankommen! Sowas kann man nicht beschreiben – sowas muß man erlebt haben!
Weiter geht es die N2 entlang nach Westen. Wir haben uns vorgenommen den „Big Tree“ im Tsitsikamma-Nationalpark anzusehen. Das Wetter wird immer schlimmer. Es regnet immer heftiger und an besagtem Baum entscheiden wir den Eintritt nicht zu bezahlen und stattdessen erstmal einen Café zu trinken. An einer Tankstelle kaufen wir nicht nur sprit sondern auch noch Biltong vom Eland und Blesbock. In Stormrivier finden wir ein süßes Café. Da ich nicht weiß was ein Red Capuccino ist frage ich nach und bestelle ihn. Es ist ein Rooibos-Tee mit aufgeschäumter Milch und schmeckt lecker. Es werden auch kleine Glasperlenweihnachtsschmuckstücke verkauft. Da können wir nur schwer widerstehen 😁. Wir brauchen noch ein paar Mitbringsel.
Der Regen hat nachgelassen und wir versuchen einen 2.Versuch den BigTree anzuschauen. Wir sind echt überrascht – Regenwald. Das glaubt man nicht. Farne und dichte grüne Wälder! Der Big Tree hat 9m Umfang, 36m Höhe und ist 800 Jahre alt. Unglaublich. Das hätten wir nicht erwartet – auch die 152 ZAR nicht!
Dann fahren wir zum Storm River Mouth, der Stelle, an dem der Storm River ins Meer fließt. Am Gate zu diesem Nationalpark werden einem 592 ZAR abgeknöpft und man muß wie beim Big Tree einen DIN-A4-Zettel voll ausfüllen.
Am Straßenende erwartet einen eine Baustelle. Wir fragen uns wie alle Autos hier parken sollen wenn es mal richtig voll werden sollte. Um zur berühmten Suspension Bridge zu kommen muß man sich den Weg durch die Baustelle bahnen. Danach ist es ein Boardwalk, der bei Regen echt glitschig ist. Die Hängebrücken führen über den Fluß der ins Meer führt und man kann toll in eine Schlucht schauen. Leider fängt es wieder an zu regnen. Sonst hätte man sich hier bestimmt noch länger aufhalten können.
Wir fahren weiter Richtung Plettenberg, unserer nächste Station. Die Landschaft soll atemberaubend sein, nur leider sehen wir wegen der sehr tiefhängenden Wolken nichts. Links und rechts der N2 gibt es ausschließlich angepflanzte Kiefern. So richtig schön ist das nicht. Nur die Hügel , so man sie sieht, sind schon schön.
In Plettenberg haben wir ein Zimmer mit Blick auf die Lagune. Nach dem Einchecken laufen wir wieder los und erkunden den Ort. Ich finde neue Kanaldeckel, auch welche aus Lothringen von „PAM“. Es ist Samstag-Nachmittag und Plettenberg wirkt etwas verschlafen. Wir suchen noch ein Restaurant für morgen, denn da hat unser Hotel-Restaurant zu.
Im „unserem“ Restaurant gibt es heute Straußcarpaccio – das hatten wir noch nie! Total lecker!!!!! Danach, etwas untypisch vielleicht, Singaporenudeln mit Shrimps – hmmmm.
Meine erste Reise nach Südafrika war noch während Apartheid. Mit QANTAS dann natürlich danach. War schon unglaublich, wie sich das Land geändert hat. Vorher hat alles funktioniert aber das Land war natürlich alles alles natürlich. Die weißen haben alles bestimmt und reguliert.
Jetzt ist es eher umgekehrt. Eine ganz andere Einstellung zum Leben. Es gibt Geschichten und Geschichten und Geschichten, wie euer Post Erlebnis. Solange man im Urlaub ist, oder auf einem Layover, kann man gut damit leben.. Für die Menschen, die dort arbeiten und schaffen müssen, ist es aber schon zum Haare ausreißen. Tja, andere Länder, andere Sitten. Südafrika ein fantastisches Beispiel davon.
Trotz an, ein faszinierendes Land.
Ich steig da noch nicht so richtig durch. Das Land und die Menschen sind so krass unterschiedlich.
Aber faszinierend – da haste Recht.
Sie zum ersten Mal, dass die Karten verschiedene Farben auf den Strecken anzeigen. Was bedeuten diese?
Hi Susi
Ich zeichne jeden Tag die gefahrene oder gelaufene Strecke auf (wenn ich’s nicht vergesse 🤭). Damit man die verschiedenen Tage auseinander halten kann haben sie unterschiedliche Farben. Das ist sozusagen ein Landkartentagebuch.
Die Geschichte auf der Post erinnert mich stark an „Buchbinder Wanniger“ oder den „Passierschein 38A“. https://de.wikipedia.org/wiki/Buchbinder_Wanninger
Vielleicht haben die aber auch schon flächendeckend auf E-Mail umgestellt und haben das niemandem mitgeteilt 😤
Das ist eine schöne Geschichte, hab ich irgendwann schon Mal von gehört.
Mit unserer Entspanntheit gut zu ertragen. Im Alltag- würd ich ausrasten!!!