Wir haben beide nicht so besonders geschlafen, denn irgendwo wird bis spät nachts gefeiert. Nach einer Dusche sind wir aber fit für den Tag.
Zum Frühstück gibt es wieder alles wie gestern – hauptsächlich „English Breakfast“. Wurst oder Käse ist leider Fehlanzeige. Heute gibt es mal ein anderes Weißbrot. Da ich den Toaster nicht kenne schiebe ich die Brote rein und lass ihn loslegen. Ich gebe nicht so recht acht und kurz vor einem Brotbrand bricht jemand vom Personal den Röstvorgang ab. Die Brote sind allerdings nur an den Rändern gut durch :-).
Für heute haben wir uns etwas ausgesucht was im Reiseführer als „must do“ steht. Wir lassen uns von der OSM-App mal Offline dahin navigieren. Leider gibt es kurz vor dem Ziel Strassen auf 3 Ebenen und da kommt „Lola“ durcheinander. Wir finden den angepeilten Parkplatz nahe des Donkin Reserve; einem großen Platz mit Leuchturm und Pyramide. Das ganze Viertel ist ziemlich runtergekommen, auf dem Parkplatz oberhalb einer Ruine steht außer uns keiner.
Die wenigen Meter zu dem Platz laufen wir durch Straßen mit Häuser, die unbewohnt wirken. Irgendwie komisch.
An dem Platz gibt es das alte „Grandhotel“, was eigentlich sehr schön ist, aber auch unbewohnt wirkt. Am Leuchtturm soll die Touristeninfo sein. Sie wirkt ziemlich geschlossen und erst als wir versuchen die Tür zu öffnen wird sie von innen aufgeschlossen. Eine nette Frau zeigt uns ein paar Flyer und fragt ob wir auf den Leuchtturm wollen. Natürlich wollen wir das und zahlen je 10 Rand dafür. Dann geht sie mit uns um das Gebäude und schließt uns die Tür zum Turm auf. Hinter uns schließt sie ein Gitter und sagt „Wenn wir fertig wären sollen wir die Nummer, die seitlich an der Wand steht, anrufen. Sie würde uns dann wieder das Gitter öffnen“.
Etwas irritiert besteigen wir den Turm. Stufen sind das nicht sondern eher Leitern. Noch dazu sehr enge Durchläße zwischen den einzelnen Ebenen. Als wir uns dann endlich durch alles durchgezwängt haben kommen wir in einen engen Raum mit der noch vorhandenen Fresnel-Linse. Man kann kaum drin stehen und eine Minitür, die nach draussen führen soll, geht nicht auf. Die Fenster sind so dreckig, daß man nicht richtig fotografieren kann. Die Sicht ist heute eh nix. Nach dem blauen Himmel von gestern haben wir heute nur Wolken. Wir wursteln uns wieder runter und rufen an. Man kommt sich hinter dem Gitter ein wenig wie eingesperrt vor – werden aber entlassen. Wir verabschieden uns und werden nochmals darauf aufmerksam gemacht, kein Geld irgendwelchen selbsternannten Parkplatzwächtern zu geben. Die Parkplätze wären alle frei. Der Mann von einem Sicherheitsdienst, der uns scheinbar folgt, macht unser mulmiges Gefühl auch nicht besser.
Auf dem Platz ist mittlerweile mehr los, weil 2 Reisebusse angekommen sind. Die schauen sich hauptsächlich das Ensemble um Nelson Mandela an. Aber auch das wirkt wie das tolle Mosaik auf dem Boden, die Pyramide zu Ehren der Ehefrau von Sir Rufan Donkin und das Lighthouse etwas vernachlässigt.
In einem Café, mit vergitterten Türen, werden wir durch Knopfdruck eingelassen. Das Café ist schön eingerichtet, aber die Gitter an den Türen sind schon komisch. Auf den Zuckertütchen stehen Sprüche von Nelson Mandela. Wir lesen uns die Flyer durch und werden dauernd darauf aufmerksam gemacht was man nicht machen und wie man sich verhalten soll. Gestern hat uns der Herr an der Rezeption schon davon abgeraten nach Einbruch der Dunkelheit zum Boardwalk zu gehen. Das sind keine 500m!
Lola soll uns nun zum SANCCOB, dem „Port Elizabeth’s marine and bird rehabilitation and education centre“ geleiten. Durch die 3 Straßenebenen leitet sie uns natürlich wieder verkehrt, aber durch eine kleine Ordnungswidrigkeit kriegen wir sie wieder in die Spur.
Das SANCCOB liegt im „Cape Recife Nature Reserve„. Um dort hinzugelangen muß man an einem Mann in Uniform vorbei. Der hält uns an, fragt wo wir hin wollen und lässt uns dann durch. Über ihm steht auf einem Schild, daß man ihm kein Geld bezahlen soll.
Wir zahlen bei Onelle unseren Obulus und werden gebeten im kleinen Museum zu warten. Hier gibt es alle möglichen Tierskelette oder präparierte Tiere zu sehen. Das ist echt interessant, aber man sieht, daß etwas Geld fehlt. Sie leben von den Eintritten und Spenden.
Dann geht es mit 3 weiteren Gästen zu den Pinguinen. SANCCOB kümmert sich um Tiere, die verletzt sind oder denen bei Ölverschmutzung geholfen werden muß. Onelle führt uns zu den verschiedenen Stationen und erklärt uns alles in schön verständlichem Engisch. Das ganze dauert leider nicht sehr lange – die nächste Gruppe wartet schon.
Wir wollen eigentlich noch zum Leuchturm auf der Landspitze, aber dafür braucht man irgendeine Genehmigung. Deshalb laufen wir den Miniwalk (160m) durch die hier typische Vegetation. An den Strand kommt man nicht, weil da ne Treppe kaputt ist.
Wir stellen das Auto im Guesthouse ab. Beim Toröffnen, hier ist natürlich auch alles gesichert, sehen wir ein seltsames Tier auf der Straße. Ich gehe auf es zu und komme recht nahe dran. Es sieht aus wie ein Erdmännchen. Was macht das denn in einer Stadt? Dann gehen wir ein wenig an der Strandpromenade entlang und gönnen uns ein Grapetizer und ein Cider Savanna Zero.
Auf dem Weg zum Abendessen steht ein Vogel vor uns. Keine Ahnung was das ist, aber er sieht wie ein Ibis aus. Bis zur Identifikation ist es ein UFO.
Im Hello. It’s me bestellt Elke einen Lachs und ich ein Hühnchen. Die Südafrikaner kochen definitiv besser als die Aussies. Sie geben sich echt Mühe bei der Zubereitung, auch wenn der Ober den Unterschied zwischen frittiert und gegrillt nicht genau definieren kann. Während der fast 2 stunden im Restaurant erfreuen wir uns an den vorbeiströmenden Menschen. Für Voyeure ein Mekka!
Auf dem Rückweg gehen wir am Strand vorbei an dem noch richtig viel los ist. Was uns heute allerdings aufgefallen ist, ist der viele Müll der überall rumliegt und scheinbar niemanden stört.
Das Unbekannte Laufende Objekt dürfte wohl ein Braunibis sein… setz doch mal deine App drauf an. 🤓
🙄 … ich meinte „Braunsichler“!
Hi Bettina,
ich wusste auf dich ist Verlass 👍.
Der „Braunsichler“ war leider Stumm – da tut sich Merlin etwas schwer. Hat in Australien auch oft nicht funktioniert. Blackbirds hat die App immer erkannt 😐
Du brauchst dafür keinen Ton, das geht auch mit nem Foto 😎.
Ui. Wieder was zum lernen und spielen. Da kommt jeden Tag was dazu. Von wegen Urlaub 😐. Wie gehtn das?
Moin Bettina
Die Foto-ID ist ja der 🔨. Der erste 🐦 ist ein „Hadada Ibis“ und der Raubvogel ist ein „Pale Chanting-Goshawk“.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Hadada_ibis
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Pale_chanting_goshawk