Farmland und die Bucht der Feuer

Gestern habe ich vergessen zu erwähnen, dass wir einen Seeadler gesehen haben. Wir saßen im Auto und haben beobachtet wie er sich aus voller Höhe auf etwas auf dem Boden stürzte. Dann ist er ohne Beute aufgeflogen und über uns verschwunden. Wow.

Wir haben heute zum ersten mal ohne Heizlüfter geschlafen. Unser Plan sieht für heute vor nach St.Helens zu fahren. Elke will an der Küste entlang und ich durchs Landesinnere. Da wir an der Küste schon mal waren entscheiden wir uns für meine Variante. (siehe Karte)

Zuerst geht es durch einen Eukalyptus-Forst. Hier wird offensichtlich Holz kultiviert. Das ist nicht so schön anzusehen. Es dauert aber nicht lange und wir kommen durch tolles Farmland mit bewaldeten Hügeln im Hintergrund.

In Campbell Town machen wir einen kleinen Halt und schauen uns das Städtchen an. Es ist ein typisches Strassendorf. Links und rechts der Strasse Geschäfte, in der Mitte der Strasse der Verkehr und dazwischen Parkraum wo auch dicke, lange Trucks bequem stehen können. Man deckt sich hier im Durchfahren mit Allem ein was man braucht und rutscht weiter.

Wir laufen das komplette Kaff hoch und runter. Den ganzen Gehweg lang sind Backsteine eingelassen. Sie widmen sich je einem Verurteilten, der in Tasmanien zur Strafe gelandet ist. Wir lesen einige davon und sind überrascht weswegen man verurteilt wurde. Sogar Kinder sind darunter.

Wer eine besondere Immobilie kaufen möchte ist hier goldrichtig. Man kann die alte „Townhall“ oder auch eine fertig renovierte und eingerichtete Kirche kaufen.

Bevor es auf dem Midland Highway A1 weitergeht, trinken wir hier einen Café.

Kurz darauf biegen wir auf den Tasman Highway A3 nach Osten ab. Die Landschaft ist auch hier landwirtschaftlich geprägt. Wir würden gerne öfters anhalten um sie zu fotografieren, aber das ist hier nicht vorgesehen. Es gibt nur ganz wenig Picnic-Plätze und die sind eher bescheiden.

In Scamander an der Ostküste tanken wir zum ersten mal. 130AUS$ für fast 600km! In St.Helens versuchen wir auf dem Campingplatz auf dem wir schon mal waren einen Platz zu ergattern. Das zugehörige Restaurant machte 2020 eine tolle Pizza. Die Damen an der Rezeption enttäuschen uns aber – alles ausgebucht. Es ist ein verlängertes Wochenende, irgendein Feiertag, und alle wollen ans Meer. Mist!

3 km weiter gibt es einen kleinen Platz. Der hat auch noch einen Platz frei. Dort erfahren wir, dass es nicht nur ein längeres Wochenende sei, sondern auch noch ein bekanntes Quad-Rennen am Strand stattfände. Der Besitzer des Platzes hat sein Büro am Platz und nebenher auch noch einen Minimarkt und Fischbude. Alles in einem Gebäude. Offensichtlich schwätzt er auch gerne und wir werden 20 Minuten zugetextet. Er ist echt nett und gibt uns Tipps für die Weiterfahrt.

Da die Sonne scheint und es morgen schlechter werden soll fahren wir gechwind noch zur Bay of Fires. Auch dort waren wir das letzte Mal, aber bei 2 Versuchen die Felsen am Meer bei Licht zu fotografieren war es immer bewölkt.
Heute haben wir mehr Glück und sind wieder hin und weg von den Farben. Das Meer leuchtet stellenweise grün und die mit orangefarbenen Flechten bewachsenen Felsen passen da als Kontrast super. Dazu gibt es unbeschreibliche Felsformationen oder -konturen. Der blendend weiße Sand quietscht unter unseren Füßen und ist so fein wie Mehl. Ein besonderes Naturschauspiel!

Auf dem Campingplatz müssen wir rückwärts auf den letzten Platz einer Reihe. Die Plätze sind hier so eng, wie sonst oft auch, dass nur ein Wohnwagen und das Auto draufpasst. Richtig kommod wirkt das nicht. Dafür kostet der hier auch nur 30$ pro Nacht. Wir bleiben 2 Nächte, weil es morgen Markttag ist in St.Helens und wir mal wieder waschen müssten.
Mittlerweile hat es sich komplett zugezogen, der eiskalte Wind zerrt an unserem Camper und es ist gar nicht mehr so gemütlich. Wahrscheinlich muss heute Nacht der Heizlüfter wieder ran.

Karte

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