Bei Sonnenaufgang sind die Berge ganz klar zu sehen. Das Wetter scheint heute gut zu werden. Es ist kein Wölkchen am Himmel. Mit der Aussicht schmeckt das Frühstück nochmal so gut.
Wir checken aus und sind froh, daß das Auto nicht schon wieder gewaschen wird. Ob der Wasserverschwendung hat man ja ein schlechtes Gewissen. Bevor es weiter auf der N2 Richtung Westen geht fahren wir noch an einen Aussichtpunkt über der Bucht. Endlich kann man den Gebirgszug in seiner ganzen Länge sehen. Was für ein Glück solche eine Sicht zu haben.
Dann geht es schnurstraks nach Knysna. Laut Reiseführer muß man da hin. Es ist noch früh und wir bekommen einen Parkplatz direkt an der Waterfront. Wir sind ein wenig enttäuscht, denn außer ein paar Souvenirläden und einem kleinen Hafen an dem teure Boote liegen hat es nichts was außergewöhnlich wäre. Den Hype darum können wir nicht nachvollziehen. In einem Café genießen wir trotzdem eine Pause. Seichte Barmusik umdudelt uns, aber der Café und vor allem der dazugereichte Keks sind gut und billig. 35ZAR für einen Café ist spottbillig.
Weiter geht es am Meer auf der N2 bis George. Dort biegen wir nach Nordwesten auf die N9/N12 ab. Die Straße steigt recht schnell auf 800m auf den Outeniqua-Pass an. Rundherum sind hohe Berge; der Höchste fast 1300m hoch. Auf der anderen Seite des Passes verändert sich die Landschaft schlagartig. Das Grün der Tage zuvor ist erschwunden und nun gibt es links und rechts der Straße nur noch Halbwüste-wir sind in der Kleinen Karoo. Diese Landschaft mögen wir total. Vor allem in Verbindung mit der klaren Sicht.
In Oudtshoorn machen wir den zweiten Halt. Hier ist quasi das Zentrum der Straußenzucht. In einigen Geschäften gibt es entsprechendes zu kaufen. Bemalte Straußeneier, Straußenfleisch – getrocknet, frisch und tiefgefroren und jede Menge Angebote eine Straußenfarm zu besuchen. Ansonsten hat Oudtshoorn mehr authentische Ausstrahlung als Knysna.
In einer Mall besorgen wir uns 2 Milchshake und erleben unser zweites „Post-Erlebnis“. Erst dauert es ewig mit der Bestellung, weil Dame 1 dafür und das Softeis zuständig ist. Dame 2, zuständig für alles Andere hat noch zu tun. Dame 3 wischt dauernd alles ab und Dame 4 trägt das dreckige Geschirr irgendwohin zum abwaschen. Unsere Bestellung wird aufgenommen und an Dame 2 akustisch weitergeleitet. Leider ist sie immer noch mit anderem beschäftigt. Nach 10 Minuten geht Elke in den Supermarkt und kauft Rooibosh-Tee den sie zu Hause nicht bekommt. Derweil fängt Dame 2 mit den Shakes an und stellt fest, daß die Becher fehlen und rennt weg. MIt selbigen bewaffnet macht sie sich ans Umfüllen und stellt dann fest, daß die Deckel fehlen – und rennt wieder weg. Aber nach dem sie zurück ist, wo immer deren Lager ist, geht es recht zügig zur Übergabe der fertigen Milchshakes. Übrigens nicht mit frischen Früchten sonder mit den 4 Lebenswichtigen Vitaminen gemixt. Egal, Hauptsache es erfrischt.
Auf dem Weg zurück zum Auto werden wir zum erstenmal angebettelt. Wir fahren nun die wenigen Kilometer zur Buffelsdrift Game-Lodge auf der R328. Wie immer müssen wir uns am Gate authentifizieren und werden dann aufs Gelände gelassen. Sonja empfängt uns mit einem Golfcaddy, wir laden um und werden zur Rezeption gekarrt. Dort beginnt die Authentifizierung erneut. Gott sei Dank verzichten sie meistens auf die Passnummern – die merkt sich doch kein Mensch. Telefonnummer und email sind immer mit dabei.
Dann werden wir zu unserem Zelt gebracht. Das ist vielleicht das falsche Wort dafür, aber de Facto ist es das. Ausgestattet mit Klimaanlage, großzügigem Bad, einer Outdoor Dusche, gut gefülltem Kühlschrank und einer Terrasse auf den See zu. Darin soll es 3 Hippos geben. Fische und Schildkröten haben wir bereits darin entdeckt und auf der anderen Seite sind Nyala und Impala zu sehen. Das ganze vor einer bergigen Kulisse!
Während wir auf der Terrasse liegen können wir den Webervögeln zusehen. Weil ich das Fernglas immer parat habe sehe ich einen Seeadler. Elke, immer die Kamera parat, macht einen Schnappschuss. Toll. Über die Hügel schauend sehen wir einer Wolke über den Bergen dahinter zu. Die verändert sich langsam aber stetig.
Wir haben das Glück beim Abendessen einen Tisch am Wasser zu bekommen. Glück deshalb, weil wir „unverbauten“ Blick auf die Landschaft haben. Ich hab das Fernglas dabei! Wir sehen 9 Giraffen und 2 Hippos, die aber immer nur Sekunden zu sehen sind. Unser Fernglas wird rumgereicht, weil es das einzige ist.
Wir bestellen 2 mal das Straußensteak – es ist ein Gedicht! Das Gebirge verändert mit der untergehenden Sonne minütlich sein Aussehen. Es ist alles perfekt.
Soweit ich mich erinnere ist das Interessante an Knysna der mit Dampflok betriebene Zug nach George. In George gab es noch ein eschöne Sammlung von Oldtimern (einige Borgward waren auch darunter), aber das ist jetzt auch schon 19 Jahre her 😉
Die Lage am See ist echt Toll!
Hi
Nur die Lage am Wasser ist auch nicht alles. 😐
Heute morgen mussten wir bei Wolken, Regen und keiner Sicht die Lage am See genießen. Die Ausfahrt zu den Meerkat war etwas enttäuschend. Denen war es zu kalt und zu feucht. Dafür gab es 2 Rhinos und eine Giraffe.
LG