Nach dem Abendessen setzen wir uns noch etwas auf die Terrasse an den Zimmern und lauschen in den Regenwald. Die Glühwürmchen huschen durch einen Baum und zum ersten Mal sieht man Sterne. Bisher hat es abends geregnet. Wir sind zwar weit vom Schuss, aber die Lodge wirft immer noch genügend Umgebungslicht ab.
Ein Ferngespräch nach Indien weckt uns um 6 Uhr. Der Anrufer kommt extra zu uns vor die Tür damit er seine Freunde nicht stört.
Beim Frühstück springen Inder sofort auf, sowie ein Vogel zu sehen ist. Sehr idylisch. Wir müssen noch unsere Getränke bezahlen. Interessant dabei – sie haben nicht genügend Colon um rauszugeben. Daher kriegen wir Wechselgeld in Dollar. Offensichtlich mögen die ihre Währung nicht besonders.
Heute fahren wir nur kurze Zeit zur nächsten Unterkunft; ein Stück Richtung Südosten. Auf halber Strecke machen wir noch einen Halt in Pital um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Da Supermärkte immer Toiletten haben nutzen wir solche Stopps natürlich. Ich stiefele zu gerne durch die Reihen und schaue was es so gibt.
Die Costa Ricaner essen sehr viel Reis. Edwin nennt 80 Tonnen pro Monat. Im Supermarkt ist auch tasächlich die Reis- und Bohnenabteilung am größten. Auf den Packungen stehen Prozentzahlen. Der teuerste Reis ist der mit der Aufschrift „99%“. Das bedeutet laut Edwin, dass nur 1% Bruch dabei ist. Der preiswerteste Sack hier ist mit „80%“ gekennzeichnet. Auch immer wieder schön sind Konservenbüchsen.
In der Sonne hier in Pital kann man es unmöglich aushalten. Es ist sehr heiss. Weiter geht es auf die „4“ Richtung Osten und kurz drauf Richtung Süden. Die Strassen sind heute, bis auf die ersten 20 Km, super.
In Los Pinos steigen wir bei immer noch sehr warmen Temperaturen aus und begeben uns auf eine kleine Wanderung über die längste Hängebrücke Costa Ricas. Die Hängebrücke überquert den Rio Sarapiqui und führt direkt ins „Refugio de Vida Silvestra La Trimbina“. Als erstes bemerke ich, dass sich meine Sohle vom Schuh trennen will. Na super! Mittels einer Schnur wird das Problem vorübergehend gelöst. Lang wird das nicht halten und es stehen noch ein paaar Ausflüge an bei der festes Schuhwerk ganz gut wäre.
Wir laufen 2 Stunden durch den Regenwald. Das ist einfach nur schön; auch ohne viele Vögel oder anderen Tiere zu sehen. Es geht über die Brücke zurück zur Mittagspause. In einem Restaurant gönnen wir uns 2 kalte Limo und je ein Eis.
Als nächstes übernimmt uns Walter, ein einheimischer Guide. Auf dem Programm steht der Besuch einer Kakaoerklärstation. Walter erzählt uns alles Wissenswerte zum Tema Kakao. Angefangen von der Pflanze, der Bestäubung durch eine spezielle Fliege und der Herkunft der Pflanze. An der Nächsten Station erwartet uns die traditionelle Verarbeitung des Kakaos.
Eine Kakaofrucht wird aufgebrochen und wir können eine Bohne mit dem darumliegenden „Schleim“ probieren. Der Schleim schmeckt frisch und fruchtig. Die Bohne kann man nicht essen, die ist sehr bitter. Das hatten die Azteken noch nicht im Griff. Die Bohnen werden 7 Tage in einer Holzkiste fermentiert und danach in der Sonne getrocknet. Danach riechen die Bohnen schon etwas nach Schokolade. Der nächste Schritt ist die Röstung. Dann kann man die Bohnen zermahlen, mit Zimt und Zucker vermengen. Das schmeckt jetzt schon ganz gut. Zu guter Letzt wird daraus ein Kakaodrunk zubereitet den man mit Chilli, Muskatnus oder anderem „Verfeinern“ kann. Rum geht auch :-). Das ist schon ganz interessant gewesen.
Unser Hotel liegt direkt an der Hängebrücke, daher müssen wir nicht mehr fahren. Wir beziehen unser Zimmer und ich schmeisse mich in die Badehose und springe in den Pool. Das Klima hier ist nix für mich.