Richtig gut geschlafen haben wir nicht, obwohl es schön ruhig war. Es war auch nicht zu heiss und nicht zu kalt – genau richtig. Die Nähe zum Flughafen hat auch nicht gestört. Nachts landet hier kein Flugzeug :-).
Nach einer wohltuenden Dusche gehen wir zum Frühstück. Die nette Dame von gestern begüßt uns überschwenglich und führt uns in einen Reetgedeckten Schuppen. Innen ist er mit allerlei afrikanischem Kunsthandwerk dekoriert. Dabei sind einige schöne und einige kitschige Artefakte zu bewundern.
Das Frühstückstischchen ist genauso üppig bestückt wie die Dekoration. Frischer Obstsalat, eine Käseplatte, Yoghurt, versch. Müslis, Säfte, der Café ist gut und Elke bekommt ihren heissgeliebten Rooibosch-Tee ohne irgendwelche Zusätze. Dazu werden wir gefrgt wie wir unser „Englisch Breakfast“ wünschen. Einziger Wermutstropfen – Toastbrot. Das ist aber jammern auf hohem Niveau.
Ich frage nach der richtigen Aussprache von Gqeberha, dem neuen Namen für Port Elizabeth. Sie sagt es uns, meint dann aber, daß auch sie das nicht richtig ausspricht. Bei Einheimischen klingt das ganz anders, weil Klicklaute darin vorkämen und das lerne keine mal eben so.
Brady, der Uber-Fahrer von gestern, bringt uns für 70 Rand wieder zum Flughafen zurück. Dort übernehmen wir, nach einigem Durcheinander und fast 1,5h, einen fast nagelneuen Toyota Corolla – 1900 km hat er auf der Uhr. Es zeigt morgens um 11 Uhr 27°C an.
Das Navi ist mittlerweile ein WLAN-Hotspot mit dem man sein Handy verbinden muß und die App seines Vertrauens benutzt. Wir geben die Innenstadt von Gqeberha ein, weil wir ja einkaufen wollen. Was ganz blöd ist: beim australischen Camper war der Blinker komischerweise links (was uns natürlich leicht fiel). Jetzt ist er rechts, was zum ständigen Anmachen des Scheibenwischers führt…..Grrrh!
Die Shoppingmal liegt mit einem Hotel und einem Casino direkt am Strand. Da gehen wir zuerst hin, schauen den Kindern und einigen Surfern im Wasser zu und trinken einen Café. Am Ausgang der Mall sind mir schon Männer mit Kameras aufgefallen. Beim Cafétrinken sehen wir was deren Aufgabe ist. Die afrikanischen Frauen lassen sich von ihnen fotografieren. Wer mal etwas anderes als Handybilder von sich haben will ….
Dann stürzen wir uns ins Getümmel. Die Mall ist recht weitläufig und enthält unzählige Geschäfte. Brady hat mir eine SIM-Karte von Vodacom empfohlen, die hätten die beste Abdeckung. Da wir doch recht viel mit dem Auto unterwegs sind, ist das vielleicht mal wichtig um auch telefonieren zu können (was mit der in Deutschland gekauften nicht funktioniert). Für 300 Rand (~15€) bekommen wir 20GB und 50 Rand Telefonguthaben. 20GB Daten bekommt man noch dazu – aber nur zwischen 24 und 5 Uhr. In der Mall gibt es auch einen Woolworth (Gruß an Susi) und 2 andere Supermärkte. Wir schauen uns das Angebot an und kaufen dann eine 5L-Flasche stilles und 3×1 Liter gesprudeltes Wasser. Dazu etwas Trockenobst und eine kleine Tüte Biltong vom Strauß. Mal gespannt wie der schmeckt.
Gegen 14Uhr fahren wir die paar Meter zum First Avenue Guest House. Wir bekommen ein großes Zimmer mit einer kleinen Küchenzeile und wenn man sich anstrengt sieht man sogar das Meer. Wir gönnen uns einen Mittagsschlaf. Schlafen können wir allerdings nicht, weil ein regelrechter Herbststurm an Fenstern und Türen rüttelt. Ausserdem unterhalten sich 2 Alarmanlagen untereinander mit Piepstönen unweit von uns.
Um 5 gehen wir zur Mall die wirklich nur um die Ecke ist. Es ist unheimlich voll. In einem Liqourshop kaufen wir für morgen eine Flasche Wein. Dort fällt uns ein Riesling vom Hartenberg auf. Schau mal einer an. Riesling Schattenseite von den Hängen des Hartenberg.
Wir schauen uns einige Restaurants an und bleiben bei einem hängen in dem es Forelle gibt. Elke nimmt eine Bowl mit Beef, schwarzem Reis und Edamame-Avocado-Mash. Beides echt lecker. Das beste sind allerdings die Menschen um uns rum. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus. Hier sind definitiv die Frauen optisch und akustisch dominant. Das fällt nicht nur mir sondern auch Elke auf.
Der Wind hat etwas abgenommen. Vor der Mall sehe ich einen Gullydeckel von PAM aus Lothringen. Man kommt aus dem Staunen nicht raus!
Kein Mensch im Wasser? Außer den Surfer natürlich?
Eigentlich waren da ganz viele im Wasser. Zumindest strandnah, denn mit dem Schwimmen bei den Wellen ist das so eine Sache. Kommt vielleicht bei den Bildern vielleicht nicht so raus.