Ein „freier“ Tag in Bangkok

Heute haben wir einen „freien“ Tag; sind also ohne Guide unterwegs.

Ich probiere heute das Phat Thai was mir Chookiat empfohlen hat. Ist nicht schlecht, aber die Suppe fand ich besser. Elke nimmt den gebratenen Reis und Obst. An Auswahl mangelt es hier echt nicht.

Wir haben uns zuerst vorgenommen zum Lumphini-Park zu gehen. Der ist nicht weit vom Hotel entfernt und soll tolle Bäume und Wasserwarane haben. Warane haben wir in Sri Lanka zum erstenmal in freier Wildbahn gesehen und fanden sie irgendwie toll – Überbleibsel aus der Dinosaurierzeit.

Es ist erstaunlich auf wie vielen Ebenen der Verkehr hier läuft und die Fußgänger suchen sich ihre Nischen. Ampeln, Fußgängerüberwege, Striche auf Strassen – alles nur Empfehlungen. Als Fußgänger lebt man hier echt gefährlich.

Der Park ist wirklich toll angelegt und hat schöne alte Bäume und viel Wasser. Darin sieht man die Wasserwarane schwimmen. Aber auch auf den Wiesen liegen sie rum so daß man schon acht geben muss wo man hintritt.

Als zweites Highlight haben wir uns eine Fahrt mit dem „Skytrain“ ausgesucht. Auf Fußwegen in verschiedenen Ebenen über einer 8-spurigen Strasse suchen wir uns eine Station. Der Automat für die Fahrkarte ist super simpel zu bedienen. Man wählt Englisch als Sprache, wählt dann auf einem Linienplan die gewünschte Station aus wo man aussteigen möchte, kann bis zu 4 Karten gleichzeitig anwählen, bezahlen – fertig. Das könnte sich unser ÖPNV mal abschauen!

Wir fahren zuerst zu der einen Endhaltestelle und dann zur anderen. Es ist jetzt keine Stadtrundfahrt, aber doch sehr unterhaltsam. Und mal wieder tiefgekühlt, gefühlt 40° kälter als draußen. An der 2.Endstelle sehen wir ein Plakat von einer Fotoausstellung von James Nachtwey. Die ist im BACC (Bangkok Art and Culture Centre) vor dem wir unvermittelt stehen. Super und kost nix dazu. Die Ausstellung ist allerdings nichts für empfindliche Gemüter. Es beginnt mit Fotos aus einem Rumänischen Waisenhaus, befasst sich dann mit allen Kriegen der Welt, Naturkatastrophen, Hunger und Krankheiten wie HIV und Tuberkulose. Sehr ergreifende Bilder. Die meisten Schauplätze kennt man aus den Nachrichten der letzten 30 Jahre.

Da mir das Café im BACC etwas zu steril ist gehen wir im Siam-Center eins suchen. Wir irren ganz schön umher und werden nicht so recht fündig. Letztendlich landen wir in einem kanadischen Café; zumindest heisst es so. Dort planen wir das weitere Vorgehen.

Wenn man die „Rama I Road“ einfach weitergeht kommt man zum Wat Suthat; einer riesigen Anlage. Es sind insgesamt nur 4 km und zu Fuß sieht man einfach am meisten. Allerdings ist man am Ende auch taub wegen des Verkehrslärms und Abgase hat man genug eingatmet. Kurz vor dem Wat gibt es unzählige Geschäfte die Opfergabe bzw. Spenden in allen möglichen Varianten verkaufen. Mein Liebling ist der Putzeimer mit Zahnpaste, Shampoo, Putzmittel …. eingeschweisst in Folie.

Wir haben nur kurze Hosen an und so ist ein Tempelbesuch eigentlich nicht erlaubt. Da aber einige Besucher auch kurze Hosen tragen fragen wir ob das denn ginge. Geht! Für 2 x 100 Baht dürfen wir rein.

Die Anlage ist wirklich gross. Leider darf man den großen Buddha nicht fotografieren. Niemand stört sich an unserere Kleidung. Einheimische sitzen mit Getränken auf der Seite und unterhalten sich neben betenden Gläubigen, auch kurzhosige dabei. Alles sehr entspannt und wir können uns alles in Ruhe anschauen.

Es ist 16:30 und wir sind seit über 7 Stunden auf den Beinen. Daher gönnen wir uns eine TukTuk-Fahrt zurück zum Hotel. Die 300 Baht sind wahrscheinlich zu viel, aber wir haben keinerlei Vergleich. Spaß macht sowas allemal. Man fragt sich nur warum man eigentlich 80 Tage unterwegs sein will und bereits am 4.Tag mit seinem Leben spielt. Die haben eine Fahrweise hier, das ist unfassbar.

Unser TukTuk-Fahrer

Im Hotel zurück freuen wir uns auf eine Dusche. Wir sind beide durchgeschwitzt. Später gehen wir wieder gegenüber des Hotels etwas essen. Als wir das Restaurant verlassen nieselt es leicht, aber wir wollen noch eine Runde um den Block drehen.

Das war die falsche Entscheidung. Keine 2 Minuten später schüttet es wie aus Kübeln. Ein Gewitter und echter Wolkenbruch. Die Strassen sind in kürzester Zeit knöcheltief mit Wasser zu. Da es nicht aufhört versuchen wir ein Stück Richtung Hotel zu kommen, was eigentlich gerade mal 100m entfernt ist. Keine 3 Schritte weiter stehe ich  bis zum Knöchel im Wasser. Elke trägt Flipflops; ich Sandalen, die natürlich jetzt schön nass sind. Wir retten uns in einen 7/11-Supermarkt, der auf der anderen Seite des Block einen weiteren Eingang hat. Wieder ein Stück näher am Hotel. Etwas weiter stellen wir uns bei einem Restaurant unter. Einmal Pippi machen und ein Wasser und ein Sprite später hört es fast auf zu regnen und wir machen uns auf zum Hotel. Kaum angekommen beginnt es wieder heftig zu regnen. 

Karte

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